Grundwasserdämme in ariden und semiariden Gebieten
Grundwasserdämme sind Bauwerke, die den natürlichen Fluss des Grundwassers abfangen oder versperren und somit einen unterirdische Speicher schaffen. Daher können sie in halbtrockenen Gegenden als Technik genutzt werden, um in Makro-Reservoirs Regenwasser zu sammeln. Die zwei gängigsten Arten sind unterirdische Dämme und Sanddämme. Beide wurden erfolgreich in unterschiedlichen Teilen der Welt angewendet, besonders in Indien, Afrika und Brasilien.
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Quiz
Hintergrund zu unterirdischen Wasserspeicherdämmen
Anstatt Wasser in Oberflächenreservoirs zu speichern, wird es unterirdisch gespeichert. Das ist das zentrale Prinzip hinter Grundwasserdämmen. Der größte Vorteil an dieser Lagerung ist, dass die Verluste durch Verdunstung signifikant geringer sind im Vergleich zu oberirdischen Reservoirs. Außerdem sind sie die zuverlässigste Methode, um das Eindringen von Salzwasser zu vermeiden. Des Weiteren wird das Risiko wasserbürtiger Krankheiten gesenkt, da sich Parasiten nicht in unterirdischem Wasser vermehren können. Die Überflutung von Land, ein Problem, das normalerweise mit Oberflächendämmen in Verbindung gebracht wird, ist bei unterirdischen Dämmen nicht vorhanden.
Nichtsdestotrotz sind Grundwasserdämme keine universell anwendbare Lösung, da sie spezielle Bedingungen erfordern, um richtig zu funktionieren. Idealerweise sollten sie an Orten erbaut werden, an denen Regenwasser aus einem großen Einzugsgebiet durch einen engen Korridor fließt. Die besten Baubedingungen sind dort gegeben, wo der Boden aus Sand und Kies besteht mit Fels oder einer durchlässigen Schicht in einigen Metern Tiefe.
Über den Dozenten
Josep de Trincheria ist Doktorand am Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Das Thema seiner Promotion ist die technische Evaluation und die Designoptimierung unterirdischer Dämme und von Sanddämmen in Kenia und Simbabwe. Zusätzlich hat er berufliche Erfahrung in unterschiedlichen afrikanischen Ländern sammeln können, unter anderem Eritrea, Kenia, Mosambik, Simbabwe, Nigeria und Äthiopien. Derzeit arbeitet er als Emergency WASH Officer für die Internationale Organisation für Migration der UN.